PM: Junge Frankfurter Muslime haben ein öffentliches Sprachrohr

14. Juni 2023

Am Montag, 12. Juni, feierten alle Beteiligten die Bildung des „Dachverbandes Muslimisch-sunnitischer Jugend Frankfurt“ (MSJ) sowie ihre Aufnahme als Vollmitglied in den Frankfurter Jugendring (FJR).

Von 2018-2022 wurden Jugendgruppenleiter*innen aus Frankfurter Moscheen vom Frankfurter Jugendring fachlich qualifiziert. Ab 2019 erarbeiteten die Jugendgruppen eine gemeinsame Satzung für den Dachverband und definierten für sich die Struktur, Aufgaben und Ziele der Organisation. Im November 2022 wurde der Dachverband gegründet, im Februar 2023 wurde er in den FJR aufgenommen. Dem MSJ gehören 26 Jugendgruppen aus 11 verschiedenen sunnitischen Moscheegemeinden an.

 

Nouaim Al Hahbare, der Vorsitzende des MSJ, kommentiert: „Ca. 600 junge Musliminnen und Muslime im Alter zwischen 8-26 Jahren erfahren in der Jugendarbeit Halt, Orientierung und Zugehörigkeit. Sie erhalten Unterstützung bei der Selbstfindung, der Berufsorientierung und bei allen anderen Fragen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Getragen wird das Ganze hierbei von wahren Heldinnen und Helden unserer Gesellschaft - unseren Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleitern. Es sind Schülerinnen und Schüler, Studierende, Vollzeitbeschäftigte, junge Mütter und Väter, die neben all ihren Verpflichtungen oftmals mehrere Stunden in der Woche aufbringen, um ordentliche Jugendarbeit zu leisten – ehrenamtlich, gewissenhaft, und das seit Jahren!“

Julien Chamboncel, der Vorsitzende des FJR, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, nun das große Ziel erreicht zu haben, innerhalb des FJR auch die Jugendarbeit in Moscheen abzubilden, ihnen eine öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung zu geben, sowie ihnen den Zugang zur Förderung aus der Jugendhilfe zu gewährleisten“.

„Jugendverbandsarbeit ist unschätzbar wichtig für unsere Demokratie, sie ist bedeutsam für die gesamte Gesellschaft und findet oft noch viel zu wenig Anerkennung. Daher freut es mich sehr, dass der MSJ mitspricht und Perspektiven muslimischer Lebenswelten in die Politik und Gesellschaft einbringt“, sagt Jugend- und Sozialdezernentin Elke Voitl.

Die ca. 100 Teilnehmenden der Veranstaltung setzten sich aus Gruppenleiter*innen der Moscheen und Moscheevorständen zusammen, sowie aus Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft, die das Projekt begleitet hatten. Im Anschluss an Gruß- und Dankesworte gab es noch einen informellen Austausch, bei dem sich über die Entwicklung des Projekts, die aktuelle Jugendarbeit in den verschiedenen Moscheen, sowie über  Ausblicke des Dachverbandes ausgetauscht wurde.

 

Fotocredit: David Wedmann | Frankfurter Jugendring